13. Dezember 2024

Lebenszeit von Menschen mit Down Syndrom verlängern

Menschen, die unter Trisomie 21 leiden, gehen nicht häufig genug zum Arzt und werden dort nicht ausreichend behandelt. Dabei können typische Erkrankungen wie Schilddrüsen-Dysfunktionen, Parodontose oder atlanto-axialen Instabilitäten am besten behandelt werden, wenn sie früh erkannt werden.

Das Hauptproblem dabei ist, dass auch viele Ärzte nicht ausreichend auf die Versorgung von Menschen mit Down-Syndrom vorbereitet sind und die typischen Erkrankungsrisiken nicht gut genug kennen.

Falls Sie selbst oder ein Mensch, den Sie betreuen Down Syndrom haben/hat, sollten Sie deswegen folgende Empfehlungen berücksichtigen:
die allgemeine hausärztliche Untersuchung mit Blut- und Urintest. Besonders Augenmerk ist hier auf Schilddrüsenhormone zu legen (TSH, Freis 74, Thyreoglobulin- und Mirkrosomale Antiköper). Bei Verdauungsbeschwerden sollte Zöliakie ausgeschlossen werden.
die neurologische Untersuchung mit besonderem Schwerpunkt auf die atlanto-axiale Instabilität.
Kardiologische Untersuchung mit Echokardiographie. Weisen Sie den Arzt darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Mitralklappenprolaps erhöht ist.
Halbjährliche Untersuchung beim Zahnarzt.
Untersuchung durch den Augenarzt alle zwei Jahre.
Jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung.
Orthopädische Untersuchung mit Röntgenkontrolle der Halswirbelsäule.
Hörprüfung im Abstand von zwei Jahren.
Bei Komplikationen oder unklaren Befunden ist eine regelmäßigere Kontrolle ratsam.

Leidet der Patient unter einer Lernbehinderung, ist es wichtig, dass der Arzt sich genügend Zeit für die Anamnese nimmt. Während für die meisten Patienten fünfzehn Minuten mehr als genug sind, werden für Menschen mit Lernbehinderungen zwei halbstündige Sitzungen empfohlen. Ob dies tatsächlich notwendig ist, liegt auch im Ermessen des Arztes. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Patientengespräch nicht ausführlich genug ist, ist es Ihr gutes Recht, mehr Aufmerksamkeit zu fordern.

Es ist vor allem wichtig, dass die oben vorgeschlagenen Tests regelmäßig durchgeführt werden. Sie sind speziell darauf ausgerichtet, die typischen Erkrankungen schnell zu entdecken. Nur so kann die Lebensqualität so lange wie möglich aufrechterhalten werden und Folgeerkrankungen vermieden werden. Halten Ärzte sie für unnötig, sollten Sie noch einmal über das Down-Syndrom aufgeklärt werden.

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